Altersvorsorge bei Frauen
Die Altersvorsorge stellt für Frauen eine besondere Herausforderung dar, da sie häufiger von Teilzeitarbeit, Einkommensunterschieden und beruflichen Unterbrechungen betroffen sind. Diese Faktoren führen zu einer signifikanten Pensionslücke und einem erhöhten Risiko für Altersarmut. Hier sind zentrale Aspekte und Lösungsansätze:
1. Die Pensionslücke
In Österreich beträgt die durchschnittliche Alterspension von Frauen 1.313 Euro brutto, während Männer im Schnitt 2.229 Euro erhalten – ein Unterschied von rund 40,5 %. Besonders stark ist die Pensionslücke in Vorarlberg (46,9 %) und Oberösterreich (45,4 %), während sie in Wien am geringsten ist.
2. Ursachen der Ungleichheit
- Teilzeitarbeit: Mehr als 50 % der Frauen arbeiten in Teilzeit, oft wegen familiärer Verpflichtungen, was geringere Pensionsansprüche zur Folge hat
- Einkommensunterschiede: Frauen verdienen im Erwerbsleben weniger als Männer, wodurch sie auch weniger in das Pensionssystem einzahlen
- Rollenbilder: Traditionelle Vorstellungen über Finanzen und Vorsorge behindern Frauen zusätzlich. Viele betrachten Altersvorsorge und Investitionen als „Männersache“
3. Gesetzliche Anpassungen
Das Pensionsantrittsalter für Frauen wird in Österreich bis 2033 schrittweise an das der Männer (65 Jahre) angepasst. Dies soll die Gleichstellung fördern, erfordert aber auch längere Erwerbszeiten und bessere Arbeitsbedingungen.
4. Altersarmut aktiv entgegenwirken
- Früh handeln: Der beste Schutz vor Altersarmut ist, schon im Erwerbsleben auf die finanzielle Zukunft zu achten.
- Private Vorsorge stärken: Frauen sollten gezielt in private Pensionslösungen investieren, um Lücken auszugleichen. Hier können Wertpapiere, Versicherungen und regelmäßige Sparraten helfen.
- Vollzeitbeschäftigung anstreben: Ein Ausbau von Kinderbetreuungsmöglichkeiten kann Frauen helfen, weitgehend Vollzeit zu arbeiten und höhere Pensionsansprüche aufzubauen.
Die Sicherung einer ausreichenden Altersvorsorge für Frauen erfordert eine Kombination aus individuellen Maßnahmen und politischer Unterstützung, um strukturelle Benachteiligungen abzubauen und finanzielle Unabhängigkeit zu fördern.
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- November 18, 2024