Herbstdepression bei älteren Menschen: Wenn die dunkle Jahreszeit zur Belastung wird Warum ältere Menschen besonders gefährdet sind
Mit dem Einbruch des Herbstes werden die Tage kürzer, das Sonnenlicht rarer und die Temperaturen sinken. Viele genießen die Gemütlichkeit der Jahreszeit – für ältere Menschen kann sie jedoch eine echte Herausforderung sein. Weniger Tageslicht beeinflusst den Hormonhaushalt: Der Körper produziert weniger Serotonin (das „Glückshormon“) und mehr Melatonin (das „Schlafhormon“). Hinzu kommt, dass viele Seniorinnen und Senioren mehr Zeit in Innenräumen verbringen, wodurch der Lichtmangel noch verstärkt wird. Auch Faktoren wie Einsamkeit, chronische Erkrankungen oder der Verlust von Angehörigen tragen dazu bei, dass depressive Verstimmungen im Herbst häufiger auftreten.
Symptome nicht unterschätzen
Eine Herbstdepression äußert sich bei älteren Menschen oft schleichend. Anzeichen sind Antriebslosigkeit, gedrückte Stimmung, gesteigertes Schlafbedürfnis, Appetitveränderungen und sozialer Rückzug. Angehörige sollten diese Warnsignale ernst nehmen und nicht vorschnell als „normale Alterserscheinung“ abtun.
Was hilft gegen den Herbstblues im Alter?
Licht nutzen
Selbst kurze Spaziergänge an der frischen Luft können die Stimmung spürbar verbessern. Wer in seiner Mobilität eingeschränkt ist, kann auf Tageslichtlampen zurückgreifen, die das natürliche Sonnenlicht simulieren.
Bewegung fördern
Leichte Bewegung ist auch im Alter möglich und wichtig. Spaziergänge mit Gehstock, Seniorengymnastik oder einfache Übungen zuhause regen Kreislauf und Stoffwechsel an und wirken antidepressiv.
Soziale Kontakte pflegen
Einsamkeit verstärkt depressive Gefühle. Deshalb sind Besuche, gemeinsame Aktivitäten oder regelmäßige Telefonate besonders wertvoll. Auch Seniorentreffs oder Nachbarschaftsinitiativen bieten Gelegenheit, unter Leute zu kommen.
Feste Tagesstrukturen
Ein klarer Tagesablauf gibt Sicherheit und Orientierung. Fixe Zeiten für Mahlzeiten, Bewegung, Hobbys oder kleine Routinen verhindern, dass man in Antriebslosigkeit verfällt.
Ernährung bewusst gestalten
Eine abwechslungsreiche, vitaminreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und ausreichend Flüssigkeit ist wichtig. Besonders Omega-3-Fettsäuren, etwa aus Fisch, können die Stimmung positiv beeinflussen.
Die Rolle der Angehörigen
Kinder, Enkel und Freunde spielen eine entscheidende Rolle. Regelmäßige Besuche, kleine gemeinsame Unternehmungen und ein wachsames Auge auf mögliche Veränderungen helfen, Depressionen früh zu erkennen. Ebenso wichtig ist es, ältere Menschen zu ermutigen, bei anhaltender Traurigkeit professionelle Hilfe anzunehmen – denn Depression ist eine behandelbare Erkrankung.
Fazit
Herbstdepressionen bei älteren Menschen sind ein ernstzunehmendes Thema. Lichtmangel, Einsamkeit und körperliche Einschränkungen verstärken das Risiko, doch mit einfachen Maßnahmen und der Unterstützung durch Angehörige kann die dunkle Jahreszeit besser gemeistert werden. Lebensfreude kennt kein Alter – manchmal braucht es nur etwas Licht, Bewegung und Nähe, um sie wieder spürbar zu machen.
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- Oktober 15, 2025















